Stuttgarter Extisch besichtigt das Bosch-Archiv in Stgt.-Feuerbach am 26.04.2017

Am Mittwoch 26.04.2017 lud BB August Sontheimer v. Schlau wieder einmal zum Stuttgarter Frühjahrsextisch mit der Besichtigung des sonst nicht öffentlich zugänglichen Bosch-Archivs in der Wernerstr. 1 in Stgt. Feuerbach ein. Da die Räumlichkeiten leider begrenzt sind, mußte die Teilnehmerzahl auf 25 Personen begrenzt werden, was leider etliche Absagen nach sich zog.

Nachdem alle pünktlichst eingetroffen waren, wurden wir von Frau Merkle sehr herzlich und zunächst noch mit Kaffee und Kuchen begrüßt. Schlau stellte uns als Verbindung vor und brachte auch gleich unsere besonderen Verbindungen zu diesem Unternehmen mit vielen ehemaligen und auch jungen Bosch-Kollegen sowie unserem „Vorzeige-Boschler“ BB Gottlob Honold v. Stift zum Ausdruck.

Frau Merkle konnte uns nun anhand sehr anschaulicher Wandtexte, Fotos und Exponaten zunächst den Lebenslauf des jungen Robert Bosch – der als elftes von 12 Kindern im schwäbischen Albeck bei Ulm am 23. September 1861 geboren wurde – über seine Schul- und Wanderjahre die ihn nach seiner Feinmechanikerlehre (wie damals üblich, durch fast ganz Deutschland führten) und letztlich sogar – nach seiner Militärzeit bis nach Übersee führten. Im Gründungsjahr unserer Verbindung 1884 startete sein Schiff nach New York, wo er auf Empfehlung bei der Fabrik der Edison-Gesellschaft elektrische Apparate aller Arten bauen half. Nach seiner Rückkehr eröffnete er 1886 in der Rotebühlstraße im Stgter-Westen seine erste eigene „Werkstatt für Feinmechanik & Elektrotechnik“. Der Start war schwer aber spätestens mit der Entwicklung des Hochspannungs-Magnetzünders für die aufstrebende Automobilindustrie durch unseren BB Gottlob Honold v. Stift 1901 war der Firma der große Durchbruch gelungen. Bosch wuchs weltweit und selbst in den USA wurde 1906 ein erstes Werk errichtet. Mit mehreren Firmenübernahmen wie Kino-Bauer, Junkers, Blaupunkt u.a. wurde das Produktspektrum auch außerhalb des Kraftfahrzeugmarktes wesentlich erweitert. Als sozial denkender Unternehmer sorgte er immer nicht nur für eine optimale berufliche Förderung, sondern auch für eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen und führte z.B. bereits 1906 den achtstunden Arbeitstag ein. Dies brachte ihm bei seinen Mitarbeitern auch den Beinamen „Vater Bosch“ ein!!……………………….

Es gäbe noch unendlich viel über diesen fortschrittlichen und doch schwäbisch-sparsam geprägten Großindustriellen zu berichten …..wir haben dort alles erfahren und nach den geschichtlichen Fakten führte uns Frau Merkle auch noch durch das Sammelsurium des Archivs, wo von allen möglichen bei Bosch oder den zugekauften Firmen gefertigten Produkte von der Einspritzpumpe, Hupe, Boschhammer, Scheinwerfer, Generatoren, Magnetzünder, Zündkerzen, medizinische Geräte, Warmwasserboiler, Radio- Schallplattenspieler- und Fernsehtruhen bis zum Kühlschrank, Küchenmaschine und Mixer alles lagert was jemals Bosch-Ingenieure erfunden und entwickelt haben.

Nach fast 2 Stunden mussten wir uns richtig „losreißen“ und uns von Frau Merkle und „Ihrem“ Archiv (kein Museum – wie sie immer wieder betonte!!) verabschieden um in der nahegelegenen Hausbrauerei „Wichtel“ bei einem süffigen selbstgebrauten Weizenbock und leckerem Wichtelkuchen den Abend in vielgesprächiger Runde ausklingen zu lassen!

Es tut mir für jeden leid, der nicht dabei sein konnte oder wollte, aber es war übereinstimmend wieder ein gelungener, harmonischer “Motoren“-Ausflug !

August Sontheimer v. Schlau

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